Als Beckenbodentraining bezeichnet man eine besondere Form der Gymnastik, die dazu entwickelt wurde, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und zu straffen, um einer Harninkontinenz
vorzubeugen. Bei Druckerhöhung im Bauchraum, z. B. durch körperliche Anstrengungen wie Husten, Niesen oder Pressen, verlieren die Betroffenen oft Urin ohne Harndrang zu verspüren. Meist handelt es sich
um Frauen über 50 Jahre. Ursache ist ein Missverhältnis zwischen Belastbarkeit und tatsächlicher Belastung der Blasenschlussmechanismen, häufig bedingt durch Östrogenmangel nach der Menopause in Kombination
mit einer Beckenbodenschwäche bei Gebärmutter- und Blasensenkung nach Geburten.
Anstrengungs- oder Stressinkontinenz ist allerdings auch schon bei jüngeren Frauen immer häufiger ein ein Thema und längst kein Tabu mehr!
Patienten, die längere Zeit einen Dauerkatheder getragen haben, sowie Männer nach einer Prostata-OP sind oft gleichermaßen betroffen.
Die gesamte Muskulatur im Beckenboden lässt sich willkürlich steuern, d. h. wir können sie bewusst zusammenziehen oder lockerlassen.
Ziel der Beckenbodengymnastik sollte sein, Übungen zu erlernen, die in Kombination mit der Atmung genau diese Muskulatur trainieren.
6 Einheiten a 30 Minuten sollten ausreichen, ein Gespür dafür zu bekommen, welche Muskeln beim Beckenbodentraining kontrahiert werden sollen.
Nicht die Vielfältigkeit der Übungen sind entscheidend, sondern die Konsequenz in der Ausführung.
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